Spinnereimaschinenbau
Fakten
Historische Entwicklungen des Spinnereimaschinenbaus
1839 bis 1945
© Zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz; aus: Haßler, Friedrich (1937): 100 Jahre Hartmann Textilmaschinenbau: S.54
© Zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz; aus: Haßler, Friedrich (1937): 100 Jahre Hartmann Textilmaschinenbau: S.64
© Zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz; aus: Haßler, Friedrich (1937): 100 Jahre Hartmann Textilmaschinenbau: S.75
© Zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz; aus: Haßler, Friedrich (1937): 100 Jahre Hartmann Textilmaschinenbau: S.67
© Zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz; aus: Archiv des Sächsischen Industriemuseum Chemnitz: Inventarnummer 02/0053 / D9. Chemnitz 1935
© Zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz; aus: Beiträge zur Geschichte des VEB Spinnereimaschinenbau Karl-Marx-Stadt (1981): S.3
Die Karriere des Eisenbahnpioniers Richard Hartmann begann in Chemnitz mit dem Erhalt des Bürgerrechts am 24. Juni 1837. 1839 gründete er, gemeinsam mit dem Unternehmer A. Götze die »Sächsische Maschinenfabrik«, deren Schwerpunkte in der Fertigung von Dampflokomotiven, Dampfmaschinen und Spinnereimaschinen lagen. Die Entwicklung zu einem der bedeutendsten Unternehmen in Sachsen hielt auch über den Ersten Weltkrieg (1914-1918) an. 1917 erwarb das Unternehmen die »Schimmel AG« und somit das Fabrikgelände an der Altchemnitzer Straße. Bereits 1920 konnte dort das vollständige Maschinensortiment für eine Spinnerei hergestellt werden - ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Durch die Weltwirtschaftskrise zum Ende der 1920er und im Verlauf der 1930er Jahre kam es jedoch auch bei der Sächsischen Maschinenfabrik zu Einbußen, sodass Hartmanns Unternehmen 1930 liquidiert werden musste. Im gleichen Jahr erfolgte die Neugründung zur »Sächsischen Textilmaschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG« mit 425 Arbeitern und Angestellten. 1934 war das neugegründete Unternehmen wieder auf 1400 Beschäftige angewachsen und in einen »Nationalsozialistischen Musterbetrieb« umgewandelt. Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde das Unternehmen zunehmend auf die Rüstungsproduktion umgestellt, während der Bombardierung von Chemnitz am 5. März 1945 wurden 3/4 der Fabrikanlagen zerstört (aus: 150 Jahre Spinnereimaschinenbau, 1987; zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz).
Weitere Erläuterung zur Lage der Hartmannwerke und der »Stiftung Heim« Siedlung auf der Karte von 1937: 1. 1837 bis 1841 Erste Werkstatt im Ihle'schen Haus, Annaberger Straße. 2. 1840 bis 1841 Zweigwerkstatt im ehemals Knieriem'schen Fabrikgebäude Augustusburger Straße. 3. 1841 bis 1845 Fabrik in der Klostermühle, Äußere Klosterstraße. 4. 1843 bis 1930 Hauptwerk an der Hartmannstraße, das frühere Ketzer'sche Grundstück an der Leipziger Straße. 5. 1846 bis 1930 Südwerk an der Hartmannstraße, der früheren Leipziger Straße. 6. seit 1884 ‚Stiftung Heim‘ Siedlung. 7. 1889 bis 1930 Grundbesitz in Borna/Furth für eine beabsichtigte Verlegung der Hartmannwerke. 8. 1896 bis 1930 Große Gießerei an der Limbacher Straße. Die Grundstücke wurden bereits 1884 und 1893 erworben. 9. 1911 bis 1930 Zweigwerk I, ehemals Wiede'sche Maschinenfabrik. 10. 1917 bis 1930 Zweigwerk II, ehemals Schimmel'sche Maschinenfabrik. Seit 1930 heutiges Hauptwerk an der Altchemnitzer Straße.« (aus: Haßler, Friedrich: 100 Jahre Hartmann Textilmaschinenbau: S.64, zur Verfügung gestellt vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz).